RSG übernimmt Patenschaft für Stolpersteine

_DSF7646Stolpersteine nennt sich ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Er erinnert an die Opfer, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Betonsteine in den Boden einlässt, auf deren Oberseite sich eine beschriftete Messingplatte befindet.

Die Stolpersteine werden ausschließlich in Handarbeit hergestellt, weil dies nach Demnig im Gegensatz zur maschinellen Menschenvernichtung in den Konzentrationslagern steht. Inzwischen liegen mehr als  50.000 Steine in über 500 Orten Deutschlands und in mehreren Ländern Europas. Demnigs Intention ist es, den NS-Opfern, die in den Konzentrationslagern zu Nummern degradiert wurden, ihre Namen zurückzugeben. ‚Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist‘, zitiert Gunter Demnig den Talmud. Auf den Steinen steht geschrieben: HIER WOHNTE, gefolgt vom Namen des Opfers und dem Geburtsjahr, häufig mit Deportationsjahr und Todesort, soweit dies bekannt ist.

Mit der Markierung der „Tatorte von Deportationen“, die häufig mitten in dichtbesiedelten Bereichen liegen, wird gleichzeitig die von einigen Zeitzeugen vorgebrachte Schutzbehauptung, nichts von den Deportationen bemerkt zu haben, in Frage gestellt.

Das Robert-Schuman-Gymnasium hat in diesem Jahr die Patenschaft der Steine von Rudolf und Margarethe Loewy, den Eltern der in Saarlouis geborenen Musikerin Esther Bejarano, sowie für deren Schwester Ruth übernommen. Mit diesem Projekt möchte das RSG im Rahmen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ein sichtbares Zeichen gegen das Vergessen der Gräueltaten der NS-Diktatur setzen.

Am 01. Oktober 2015 wurden die Steine in Anwesenheit von Esther Bejarano verlegt. Schülerinnen des Robert-Schuman-Gymnasiums legten Rosen nieder und Jolina Beuren interpretierte bewegend und ausdrucksstark John Williams Thema aus „Schindlers Liste“ in einer Bearbeitung für Gitarre solo.

Schülerstimmen:

Am Donnerstag, dem 1.Oktober 2015, durften wir mit unserem Kurs an der Stolperstein-Verlegung in Saarlouis teilnehmen. Die Stolpersteine (für die das RSG die Patenschaft übernommen hat) wurden vor dem Haus in der Bierstraße 17 (dem Geburtshaus von Frau Bejarano) verlegt und dienen als Erinnerung an ihre Eltern Rudolf Loewy und Margarethe Loewy geb. Heymann und ihre Schwester Ruth Loewy. Ether Bejarano überlebt das KZ Auschwitz und das KZ Ravensbrück. Nach der Verlegung spricht sie ein paar Worte. Sie erzählt von dem, was ihr passiert ist und von ihrer Familie. Ich bin geschockt, als ich hörte welches Schicksal sie und ihre Familie erlitten hat. Ich finde es beeindruckend von Frau Bejarano, dass sie niemals die Hoffnung verloren hat, immer weiter kämpfte und jetzt umherreist, um Schülern von ihrer Vergangenheit zu berichten. Frederik Rupp, 16


Flyertexte der Schüler zu Rudolf, Margarete und Ruth Loewy

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