Am 16. März 2016 fuhren 20 Schüler unserer Schule, begleitet von Frau Spurk und Herrn Laufer ins Konzentrationslager Natzweiler-Struthof im Elsass. Um 8 Uhr morgens ging die Fahrt, organisiert von Frau Jung von der „Stiftung Demokratie“, los.
Um besser auf das vorbereitet zu sein, was uns erwartete, hielt uns Frau Jung im Bus einen Vortrag über das System der NS-Konzentrationslager, besonders bezogen auf Natzweiler.
Nach einer zweistündigen Fahrt kamen wir im Konzentrationslager an. Wir besuchten zunächst das eigentliche Lager und bekamen einen guten Überblick über die gesamte Anlage, welche terrassenförmig in 800 m Höhe am Nordhang angelegt war. Wir besuchten das Gefängnis und auch das Krematorium. Das Gefängnis, berüchtigt für den Vollzug besonders harter Strafen, ermöglichte uns einen eindringlichen Eindruck davon, in welchem Ausmaß die Menschen leiden mussten. Neben dem Krematorium besichtigten wir uns auch den „Operationssaal“, in dem medizinische Experimente an den Deportierten durchgeführt wurden. Als wir den steilen Weg zur „Schreibstube des KZ“, den damals die Häftlinge mehrere Male am Tag entlang laufen mussten, hinauf liefen, ergriff uns die dort herrschende Kälte. Dies rief uns ins Gedächtnis, mit welchen Widrigkeiten und Natureinwirkungen die Häftlinge zu kämpfen hatten. Die Schreibstube, heute ein Museum, beeindruckte besonders durch die dort ausgestellten Zeichnungen ehemaliger Gefangener .
Die luxuriöse Villa des Lagerkommandanten, nur wenige Meter vom Lager entfernt, zeigte uns den starken Kontrast zwischen dem Alltag der Häftlinge und dem der Aufseher. Hier wurden Gartenfeste gefeiert, während wenige Meter weiter, Menschen zu Tode gequält wurden. Nach einer kurzen Mittagspause besuchten wir den Gasthof „Le Struthof“, in dessen ehemaligem Festsaal eine 9m² große Gaskammer eingebaut worden war. Trotz vorgelesenener Zeugenberichte ist es nur schwer nachzuvollziehen, welche grausamen Szenen sich dort abgespielt haben mussten.
Für die Schüler war es wichtig, dass durch den Besuch im Lager ihr Vorwissen eine Gestalt annahm. Allerdings waren sich am Ende des Tages alle einig, dass dieses Ausmaß an Menschenverachtung nicht nachvollziehbar ist. Dadurch wird es noch schwieriger, diese Taten als einen Teil unserer Vergangenheit zu akzeptieren.